27.01.2020

Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus

Ein Mann steht an einem Rednerpult und spricht.
Ministerpräsident Kretschmer bei seiner Ansprache im Sächsischen Landtag. 
© dpa-Zentralbild

75 Jahre Befreiung von Auschwitz: Gemeinsame Gedenkveranstaltung der Sächsischen Staatsregierung und des Sächsischen Landtages

Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Oliver Schenk, nahmen an der gemeinsamen Gedenkveranstaltung der Sächsischen Staatsregierung und des Sächsischen Landtages für die Opfer des Nationalsozialismus teil.

Aus diesem Anlass richteten der Ministerpräsident und Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler zu Beginn der Gedenkstunde Ansprachen an die rund 300 Gäste.

»Wir wollen nicht unser Entsetzen konservieren. Wir wollen Lehren ziehen, die auch künftigen Generationen Orientierung sind.« Mit diesem Zitat von Bundespräsident Roman Herzog unterstrich Ministerpräsident Michael Kretschmer die kontinuierliche Aufgabe des Erinnerns. Der Holocaust sein ein »beispielsloses Verbrechen« und der »dunkelste Teil der deutschen Geschichte«. Umso wichtiger sei es, wie die Deutschen zu ihrer Geschichte stehen, wie sie diese behandeln. Der eingeschlagene Weg des Umgangs mit der eigenen Geschichte habe die Bundesrepublik stark gemacht und zur Versöhnung mit Israel und dem jüdischen Volk beigetragen. Wer indes von einem »Schuldkult« spreche, vertrete eine Minderheitenmeinung. Hier sei es wichtig, mit großer Mehrheit zu widersprechen.    

Im Anschluss erfolgte eine Lesung aus dem Werk »Christus von Auschwitz« nach einer Erzählung der polnischen Autorin und Holocaust-Überlebenden Zofia Posmysz durch das Theater Seniora. Die polnische Autorin schildert darin eine sehr persönliche Begebenheit aus ihrem Lageralltag.

Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Der Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 ist seit 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Der Sächsische Landtag und die Sächsische Staatsregierung würdigen diesen Tag seit 2006 jedes Jahr mit einer gemeinsamen Gedenkstunde.

Über Auschwitz

Der Name »Auschwitz« ist Symbol geworden für die fabrikmäßige Ermordung von Menschen. Ab 1940 bauten die Nationalsozialisten vor den Toren der Stadt Oświęcim in Polen das größte Konzentrationslager im Dritten Reich. Auschwitz wurde Schauplatz des organisierten Massenmordes an den europäischen Juden.

Mit Errichtung der ersten Gaskammern 1942 begannen die Nazionalsozialisten mit der systematischen Ermordung von Menschen. Etwa 80 Prozent der aus ganz Europa nach Auschwitz deportierten Menschen wurden direkt in die Gaskammern geschickt, bis sowjetische Truppen das Lager am 27. Januar 1945 befreiten.

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